2. ALSCO Handball Bundesliga Frauen: TG Nürtingen – VfL Waiblingen 42:34
Im schwäbischen Lokalderby der 2. Handball-Bundesliga Frauen erlebten die TIGERS und ihre Anhänger beim Tabellenführer TG Nürtingen einen tristen Abend. Ausgerechnet die Waiblinger Defensive, eigentliches Prunkstück des VfL, war gegen die mit viel Druck und Tempo anstürmenden Gastgeberinnen über weite Strecken von der Rolle. Nach 38 Minuten führten die Neckar-Mädels bereits mit 30:17. Immerhin bäumten sich die TIGERS im letzten Drittel noch etwas auf, kamen wieder auf bis zu fünf Tore heran (33:28) und verhinderten noch das ganz große Debakel. Der 42:34-Erfolg (23:15) des Tabellenführers schmerzte den VfL dennoch ordentlich.
Schon der Start in die Begegnung verhieß für die TIGERS nichts Gutes: Nach einem Fehlpass und einem Offensivfoul des VfL führte die TG Nürtingen bereits nach 90 Sekunden mit 2:0. Zwar glich Waiblingen nach vier Minuten nochmals aus (2:2). Doch der TIGERS-Angriff spielte gegen die offensiv-aggressive Nürtinger Defensive ohne Ideen und Durchschlagskraft. Die TG engte die Kreise der Waiblinger Spielmacherin Belén Gettwart im ersten Durchgang erfolgreich ein. Auf der Gegenseite war die VfL-Abwehr offen wie das berühmte Scheunentor. Es fehlte jegliche Abstimmung und Gegenwehr. Nürtingen nutzte mit Powerhandball die großen Lücken und führte nach nur 16 Minuten in der mit 1000 Zuschauern ausverkauften Eisenlohr-Halle bereits mit 13:7. Der TIGERS-Trainer Michael Stettner sah sich angesichts des indisponierten Auftritts seines Teams schon nach gut 22 Minuten gezwungen, zum zweiten Mal die grüne Time-Out-Karte zu legen. Jedoch ohne Wirkung: Nürtingen zog weiter davon und hatte beim 23:13 noch vor der Pause einen Zehn-Tore-Abstand zum Gegner gelegt.
Damit nicht genug, schien es im zweiten Durchgang noch schlimmer für den VfL zu kommen. Denn innerhalb von nur 90 Sekunden nach dem Wiederanpfiff hatte die TG bereits weitere drei Treffer erzielt. Nach 38 Minuten führte Nürtingen gegen die vogelwilde VfL-Abwehr gar mit 30:17 Toren. Erst dann, aber viel zu spät, zeigten die TIGERS Moral und dass auch sie guten Handball spielen können. Unterstützt durch Paraden der VfL-Torhüterin Sarah Nørregaard Thomsen spielte Waiblingen nun deutlich druckvoller und startete eine Aufholjagd. Romy Allgaier traf nach 48 Minuten zum 28:33 aus TIGERS-Sicht. Doch der Nürtinger Trainer Manel Cirac nahm die Auszeit und rief seine Spielerinnen wieder zu mehr Konzentration auf. Bis zum 30:35 hielt der VfL immerhin noch den Trefferabstand, konnte aber die Niederlage nicht mehr abwenden.
An diesem aus Waiblinger Sicht insgesamt tristen Abend gab es aber durchaus auch ein paar Lichtblicke für die kommenden Spiele. So überzeugte beispielsweise auf Rechtsaußen Maren Keil (8) mit guter Trefferquote, und auch die Rückkehr von Isabel Toth nach ihrer Knöchelverletzung belebte zumindest phasenweise das Spiel der TIGERS.
Ansonsten gilt für den VfL: Die Fehler in dieser Partie analysieren, das Spiel schnell abhaken und dann wieder den Blick nach vorne richten auf die kommende Aufgabe in zwei Wochen gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten.
TG Nürtingen: Sophie Leenen, Kerstin Sander; Nina Fischer (8), Lisa Wieder (1), Ronja Bühler (2), Nora Erhardt (4), Maileen Seeger, Leonie Dreizler (9/2), Lisa Fuchs (8/2), Annika Distel (5), Lenya Treusch (5), Julia Symanzik.
VfL Waiblingen: Sarah Nørregaard Thomsen, Laura Hoke; Romy Allgaier (3), Isabel Toth (1), Belén Gettwart (7/2), Paula Hofer, Isabel Kattner (2), Samira Brand (2), Kimberly Gisa (3), Cosima Würdinger, Maxime Luber (2), Amélie Herzog, Laura Nagy (5), Maren Keil (8), Lara Eckhardt (1).
Bericht: Frank Moser