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TIGERS kämpfen sich in Leverkusen zurück – Auswärtssieg  zum Ligaauftakt!

Handball, 2. Bundesliga, Frauen: TSV Bayer 04 Leverkusen – VfL Waiblingen 25:26

In der vergangenen Saison dauerte es bis zum letzten Auswärtsspiel, bevor die TIGER Girls ihren ersten Sieg in fremder Halle feiern durften. Zum Auftakt in die Saison 2025/2026 in der 2. ALSCO Handball-Bundesliga Frauen gelang dies dem VfL in einer nervenaufreibenden Partie nun bereits gleich am ersten Spieltag. Beim 26:25-Erfolg (10:13) gegen den Erstligaabsteiger TSV Bayer 04 Leverkusen steigerten sich die TIGERS nach verhaltener erster Hälfte deutlich. Mit hoher Einsatzbereitschaft drehte das VfL-Team einen 10:14-Rückstand und gewann eine Woche nach dem DHB-Pokalspiel nun auch den Ligaauftakt gegen Leverkusen.

Der TIGERS-Trainer Michael Stettner hatte schon erwartet, dass es in Leverkusen eine andere Begegnung wie noch eine Woche zuvor in der Waiblinger Rundsporthalle geben wird. Er sollte recht behalten: Zum einen stand die Bayer-Abwehr wesentlich kompakter und ließ kaum Zuspiele auf die Waiblinger Kreisläuferin Isabel Kattner zu. Aber auch die TIGERS-Defensive zeigte sich sehr kompakt, allerdings spielte Waiblingen im Angriff insgesamt zwar gefällig, aber mit wenig Durchschlagskraft. So entwickelte sich eine torarme erste Halbzeit, in die der VfL den besseren Start hatte und trotz eines vergebenen Strafwurfs nach siebeneinhalb Minuten mit 4:2 führte. Doch Unkonzentriertheiten und einfache Ballverluste im Angriff der TIGERS verschafften dem Gastgeber wieder Aufwind. Angetrieben von der besten TSV-Schützin Lea Flohr und der starken Kreisläuferin Annika Ingenpaß drehe Leverkusen das Ergebnis bis zur 26. Minute auf eine Drei-Tore-Führung (11:8). So lange dauertes es auch, bis das großzügig pfeifende Schiedsrichtergespann Frederic Linker und Sascha Schmidt die erste Zeitstrafe der Partie überhaupt vergab. Samira Brand traf es als Erstes, kurz darauf folgte ihr die TIGERS-Teamkollegin Isabel Kattner. Doch Bayer 04 konnte aus dem Überzahlspiel kein weiteres Kapital schlagen. Mit dem Schlusspfiff zur ersten Halbzeit traf die Leverkusenerin Denise Mol noch zum 13:10-Pausenstand.

Michael Stettner wechselte mit dem Beginn des zweiten Durchgangs Laura Hoke ins Waiblinger Tor ein. Zwar erhöhte der Gastgeber noch zum 14:10, doch anschließend hielt der Neuzugang vom TV Nellingen einen Wurf frei vom Kreis weg, viele weitere Paraden folgten. Ihre Teamkolleginnen machten nun im Angriff deutlich mehr Dampf. Maren Keil sorgte von der Rechtsaußenposition für den 16:16-Ausgleich nach etwas mehr als 38 Minuten Spielzeit, was den Leverkusener Trainer Michael Biegler veranlasste, die grüne Time Out Karte zu legen. Das 17:16 durch Dana Gruner sollte die letzte Führung des Gastgebers in der Partie bleiben. Der VfL ließ sich auch durch die weiteren Zeitstrafen, darunter nach 45 Minuten die zweite gegen Isabel Kattner, nicht aus der Ruhe bringen. In der Abwehr wurde um jeden Ball gekämpft, im Angriff trafen die beiden Rückraumspielerinnen Laura Nagy und Isabel Toth von den Halbpositionen immer wieder präzise ins Leverkusener Tor. Nach 51 Minuten hatten die TIGERS den 10:14-Rückstand zur 24:20-Führung gedreht. Der Leverkusener Trainer Biegler ging nun „all in“ und nahm die Torhüterin heraus zum 7:6-Überzahlspiel im Angriff. Tatsächlich wurde es dadurch auch nochmals spannend: Eineinhalb Minuten vor dem Ende gelang Lea Flohr der Leverkusener Anschlusstreffer zum 24:25. Doch Maxime Luber, die etwas ungewohnt von Belen Gettwart das Siebenmeterwerfen beim VfL übernahm, behielt die Ruhe vom Strafwurfstrich und traf zum 26:24. Der erneute Anschlusstreffer für Bayer 04 sieben Sekunden vor dem Ende konnte den Waiblinger Auswärtssieg nicht mehr verhindern.

„Wichtig war, dass wir ruhig geblieben sind nach den ersten nicht so guten 30 Minuten und an uns geglaubt haben. Dafür wurden wir dann belohnt“, so der Waiblinger Trainer Michael Stettner. „Eigentlich sind wir gut ins Spiel gekommen, haben aber ab Mitte der ersten Halbzeit zu viele einfache, meist technische Fehler gemacht.“ Dabei habe die Abwehr ordentlich gestanden, der Angriff war jedoch das Problem. Michael weiter: „Der Plan für die zweite Halbzeit war, dass wir in der Abwehr weiterhin gut stehen und im Angriff konsequenter werden. Laura Nagy hat hier viele gute Akzente gesetzt und auch Verantwortung übernommen.“ Trainer-Lob gab es auch für die nach der Halbzeitpause ins Tor eingewechselte Laura Hoke und für Maxime Luber. „Laura hat ein wirklich gutes Spiel abgeliefert, und Maxi ebenfalls vor allem in Halbzeit zwei sehr stark gespielt und Nervenstärke bei wichtigen Siebenmetern bewiesen.“

Nun geht´s zum Heimauftakt der neuen Saison am kommenden Samstag (Anpfiff um 18:00 Uhr) im TIGER-Käfig Rundsporthalle gegen den ESV Regensburg, der am ersten Spieltag zumindest der Höhe nach überraschend deutlich mit 31:39 Werder Bremen unterlag.

Anschließend starten auch die TIGER Boys in die neue Saison in der Regionalliga Baden-Württemberg: Ab 20:15 Uhr geht es gegen den TSV Weinsberg.

TSV Bayer 04 Leverkusen: Jana Theobald, Merle Muth, Nela Zuzic; Annika Ingenpaß (5), Dana Gruner (3/2), Veerle Heebing, Lea Flohr (8), Sophia Cormann (4), Mia Cruzado, Andrea Voljinovic, Leah Kreiselman, Denise Mol (4), Luise Gruber (1), Hannah Wirth.

VfL Waiblingen: Sarah Nørregaard Thomsen, Laura Hoke; Romy Allgaier, Isabel Toth (3), Belen Gettwart (3/1), Isabel Kattner (3), Samira Brand (1), Cosima Würdinger (1), Maxime Luber (6/4), Amélie Herzog, Laura Nagy (6), Maren Keil (3).

Bericht: Frank Moser

Matchbilder: Spielbilder Werkselfen, Bayer 04 Leverkusens