TSB Schwäbisch Gmünd – VfL Waiblingen Handball 27:28 (9:12)
Eigentlich liegt Weihnachten bereits drei Wochen zurück. Doch der Spielverlauf der letzten Minute und die bärenstarke Leistung der Tigers beim Tabellendritten Gmünd erinnert doch sehr an ein echtes Weihnachtswunder.
Nichts deutete in der Anfangsphase auf eine Überraschung hin. Während der TSB mit einfachen, schnellen Rückraumtoren zum Erfolg kam, mühte sich der VfL zunächst oft vergeblich auf der Suche nach Lücken und die eigenen Fernwürfe wurden leichte Beute vom Gmünder Torhüter Daniel Mühleisen. So führte der Gastgeber nach 10 Spielminuten verdient mit 5:3. Hauptprotagonisten für den folgenden Waiblinger Aufschwung waren zum einen die zahlreichen Paraden des überragend haltenden Yannick Seeger sowie die nun aufopferungsvoll kämpfende Waiblinger Abwehr angeführt von Luis Westner, der den Gmünder Angriff des Öfteren zur Verzweiflung trieb. Die Einwechslung von Robin Stöhr brachte mehr Dynamik in den Waiblinger Angriff und die Treffer von Jan Hellerich, Niklas Leukert, Stöhr und Westner drehten die Führung zum 7:5. Beide Abwehrreihen und die guten Torhüter prägten das Spielgeschehen bis zum Halbzeitpfiff, der erstaunlicherweise in den letzten Waiblinger Wurf 2 Sekunden zu früh ertönte. Trainer Tim Baumgart konnte mit der 12:9 Führung sehr zufrieden sein.
Überhaupt nicht zufriedenstellend verlief jedoch der Start in die zweite Spielhälfte. Ganze 90 Sekunden benötigte die TSB für den 12:12 Ausgleich und weckte damit zum ersten Mal die eigene Halle. Der VfL behielt auch in der Folgezeit stets die Nerven und hatte mit Stöhr und Martin Lübke zwei äußerst treffsichere Rückraumschützen. 18:18 stand es in Minute 44 in der inzwischen völlig ausgeglichenen Begegnung, als Spielmacher Lukas Ader für ein harmloses Foul bei einem Gegenstoß die Rote Karte kassierte. Die TSB verwandelte den fälligen 7-Meter zur 19:18 Führung, die von Lübke postwendend egalisiert wurde. Es folgten 60 kuriose Sekunden, in denen Kreisläufer Jan Hellerich 3 Treffer ins verwaiste Gmünder Tor gelangen. Doch noch waren lange 15 Minuten zu spielen. Martin Lübke erzielte Treffer um Treffer und sein Team führte 7 Minuten vor Spielende mit 26:23. Doch zusehends schwanden die Kräfte und die Gastgeber erzielten in der vorletzten Spielminute den 27:27 Ausgleich. Tim Baumgart nahm seine letzte Auszeit, doch der folgende Angriff verpuffte im Nichts und der TSB hatte doch noch einen finalen Angriff und die Chance zum Heimsieg. Der Gmünder Linksaußen scheiterte 9 Sekunden vor Spielende allerdings an Yannick Seeger und bescherte dem VfL nun seinerseits einen letzten Gegenstoß. Robin Stöhr tankte sich unwiderstehlich in die sich ergebende Lücke und traf zum umjubelten 27:28 Endstand.
Trainer Tim Baumgart sprach Stolz vom erzwungenen Glück, und hat nur wenige Tage Zeit sein siegreiches Team auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Durch die am Wochenende durch ein Tanzturnier belegte Rundsporthalle kommt es bereits am Donnerstagabend um 20.30 Uhr zum Heimspiel gegen den TSV Blaustein.
VfL Waiblingen: Seeger, Rica-Kovac; Gühne 1, Westner 1, Leinhos, Ader 1, Stöhr 5, Schönemann, Heling, Leukert 6/3, Lübke 5, Schmid, Hellerich 8, Maurer 1.
Bericht: Frank Ader
Foto: privat