TG Nürtingen vs. Waiblingen Tigers 2025

Die TIGERS werden im zweiten Durchgang von Nürtingen zerlegt

2. Handball-Bundesliga, Frauen: TG Nürtingen – VfL Waiblingen 38:28

Eine Halbzeit lang durften die Waiblinger Anhänger auf einen erfolgreichen Jahresauftakt und den ersten Auswärtssieg der TIGER Girls n der laufenden Saison der 2. Handball-Bundesliga hoffen. Doch nach einem perfekten Start (3:0) und der knappen 13:12-Pausenführung fiel das VfL-Team im zweiten Durchgang leider komplett auseinander. Die TG Nürtingen spielte sich in ihrem Jubiläumsspiel „10 Jahre 2. Bundesliga“ vor 1050 Zuschauern in einen Rausch und schickte die TIGERS mit einer schmerzhaften 28:38-Niederlage auf die kurze Heimreise.

Die TIGERS erwischten in der proppenvollen Eisenlohr-Halle in Nürtingen den perfekten Start und kassierten erst nach sieben Minuten den ersten Gegentreffer. Doch nach der 4:1-Führung des VfL kam auch die TG besser ins Spiel. Gestützt auf einige Paraden ihrer Torhüterin Rena Keller, glich Nürtingen nach zehn Minuten zum 4:4 aus. Bis zum Halbzeitpfiff war es nun ein Spiel auf Augenhöhe. Die TIGERS wirkten in der Abwehr weiterhin aggressiver, verpassten aber im Angriff durch einige unnötige Fehlversuche und Ballverluste, sich wieder abzusetzen. Immerhin drehte der VfL den 11:12-Rückstand durch die Treffer von Lotta Gerstweiler und Isabel Toth noch zur knappen Halbzeitführung.

In der Pause schien der Nürtinger Trainer Manel Cirac ganz offensichtlich die richtigen Worte an sein Team gerichtet zu haben. Jedenfalls legte die TG los wie die Feuerwehr, während die TIGERS mit den Gedanken irgendwo, jedenfalls aber nicht auf dem Spielfeld waren. Die Aggressivität und die Konzentration in der Abwehr sowie die Ideen und die Durchschlagskraft im Angriff waren plötzlich wie weggeblasen. Nach nur sechseinhalb Minuten hatte der Gastgeber das Ergebnis bereits zum 18:14 gedreht, und mit der Roten Karte gegen Lotta Gerstweiler war der Widerstand der TIGERS trotz der noch langen Restspieldauer bereits endgültig gebrochen. Nach 39 Minuten erhöhten die nun entfesselt aufspielenden und von den TG-Anhängern in der komplett besetzten Sporthalle angetriebenen Nürtingerinnen auf 21:14. 

Für den VfL ging es schon von da an nur noch darum, einigermaßen Schadensbegrenzung zu betreiben. Doch vor allem gegen das starke Nürtinger Quartett Lisa Fuchs, Leonie Dreizler, Marie-Christine Beddies und Lenya Treusch, die zusammen mit 29 Toren häufiger trafen als das gesamte Waiblinger Team, gelang dies nur sehr bedingt. Lediglich die TIGERS-Kreisläuferin Kimberly Gisa zeigte bis zur letzten Sekunde eine hohe Einsatzbereitschaft und netzte nach guten Anspielen von Samira Brand oder Belen Gettwart insgesamt sieben Mal ins Nürtinger Tor ein. Dennoch stand am Ende eine sehr empfindliche 28:38-Niederlage für den VfL auf der Anzeigetafel.

Für das Team von TIGERS-Trainer Kai Freese gilt es nun, die herbe Niederlage und den Auftritt in der zweiten Halbzeit mit 26 Gegentreffern schnell zu verarbeiten und abzuhaken. Denn mit dem ESV Regensburg steht am kommenden Samstag (18:00 Uhr, Rundsporthalle) zum Heimjahresauftakt der nächste dicke Brocken an. Der ESV hatte in seinem ersten Heimspiel des Jahres Mainz-Bretzenheim klar mit 33:20 Toren aus der eigenen Halle geschossen.

TG Nürtingen: Rena Keller, Sophie Leenen; Britt van der Baan, Lisa Wieder (1), Nele Nusser (2), Nora Erhardt (1), Maileen Seeger (3), Benitta Quattlender (1), Marie-Christine Beddies (5), Leonie Dreizler (8/2), Lisa Fuchs (11/5), Lenya Treusch (5), Julia Symanzik (1).

VfL Waiblingen: Sarah Nørregaard Thomsen, Antonia Thurner (1); Vivienne Hildebrandt, Isabel Toth (3), Belen Gettwart (5/4), Samira Brand (3), Annika Walz (1), Lotta Gerstweiler (2), Kimberly Gisa (7), Laura Nagy (1), Maxime Luber (3), Maren Keil (2).

Bericht von: Frank Moser

Bildnachweis „Foto: Heiko Potthoff“ / www.starkebilder.de“