Mit der am Ende klaren und empfindlichen 26:36-Niederlage (14:14) beim TuS Lintfort blieben die TIGER Girls auch im vierten Auswärtsspiel der Saison ohne Punkte. Die sehr gute Anfangsphase mit der 7:3-Führung reichte für den VfL nicht zu etwas Zählbarem aus. Im Gegenteil: Im zweiten Durchgang fiel die TIGERS-Defensive weitgehend auseinander. 22 Gegentreffer in 30 Minuten sprechen eine klare Sprache. Lintfort spielte sich in einen Rausch und feierte einen ungefährdeten Heimsieg.
Es begann für die TIGERS sehr verheißungsvoll: Die Lintforter Abwehr war mit dem hohen Tempo des VfL überfordert und die TuS fand im eigenen Angriff gegen die kompakt stehende VfL-Defensive kaum ein Durchkommen. Nach etwas mehr als zehn Minuten führten die TIGER Girls mit 7:3. Die Lintforter Trainerin Bettina Grenz-Klein reagierte mit der Auszeit und stellte ihr Team nun deutlich besser auf die Waiblinger Angriffe ein. Auch der Torhüterinnenwechsel von Laura Graef auf Nora Kothen zeigte die gewünschte Wirkung für den Gastgeber. Neun Minuten nach dem Time Out erzielte die am Ende mit elf Toren erfolgreichste Torschützin Eline Veltrup den 9:9-Ausgleichstreffer für Lintfort. Bis zum Pausenpfiff war es dann ein Spiel auf Augenhöhe mit Licht und Schatten auf beiden Seiten. Mit dem Halbzeitstand von 14:14 durften sich die TIGERS noch Hoffnungen auf die ersten Auswärtspunkte machen.
Doch diese Hoffnung sollte rasch schwinden. Das VfL-Team verlor nach dem 15:15-Ausgleich durch Kimberly Gisa völlig den Faden. Lintfort zeigte nun deutlich mehr Biss und fand gegen eine sich zunehmend auflösende TIGERS-Defensive die besseren Lösungen. Bis zum 17:19-Zwischenstand aus Waiblinger Sicht hielten die TIGERS vom Ergebnis her noch einigermaßen mit. Doch in den letzten zwanzig Minuten zeigte das VfL-Team kaum noch Gegenwehr, und auch die beiden Auszeiten des TIGERS-Trainers Kai Freese zeigten keine Wirkung mehr. Die TuS Lintfort spielte sich in einen Rausch und schraubte das Ergebnis zum 36:26-Endstand hoch.
Der VfL-Coach Kai Freese war kurz nach dem Spiel noch immer überrascht und enttäuscht über den Einbruch nach der Halbzeit. „Nach einer guten ersten Hälfte, haben wir nach der Pause gefühlt jedes Eins gegen Eins verloren und das Angriffsspiel von Lintfort überhaupt nicht mehr in den Griff bekommen. Vielleicht war auch der Druck auf das junge und teilweise noch sehr unerfahrene Team, in Lintfort gewinnen zu wollen, zu groß.“ Dort kann man auch nach Einschätzung der Waiblinger Kapitänin Samira Brand durchaus verlieren. „Doch die Art und Weise, wie wir heute das Spiel nach der Halbzeit abgegeben haben, war schon ernüchternd“, so der Waiblinger Coach, der zudem auch über die aus seiner Sicht völlig unnötige Auszeit der TuS-Trainerin 24 Sekunden vor dem Schlusspfiff beim Spielstand von 36:26 „not amused“ war.
Jetzt gilt es für die TIGER Girls, das Spiel schnell aus den Köpfen zu bekommen und das Team wieder aufzubauen für das schwere Heimspiel gegen die Spreefüxxe aus Berlin am kommenden Samstag.
TuS Lintfort: Norah Kothen, Laura Graef; Michelle Breitbarth (3), Sidney Lupisella (1), Eline Veltrop (11), Julia Fassbender (1), Nathalie Corsten (2), Milana Vlahovic (5), Nyah Metz (3), Jana Willing (6), Svenja Rottwinkel (4/3), Valentina Beodorski, Insa Weisz.
VfL Waiblingen: Sarah Nørregaard Thomsen, Antonia Thurner; Vivienne Hildebrandt, Isabel Toth (1), Lena Siebert, Belen Gettwart (5/3), Isabel Kattner (2), Samira Brand (3/1), Annika Walz (1), Kimberly Gisa (1), Laura Nagy (5), Maxime Luber (3), Maren Keil (5).