VfL Waiblingen Handball – HSG Willstätt Hanauerland 28:29 (12:12)
Durch eine 12-minütige Torflaute verschenkten die Waiblinger Tigers den fast schon sicher geglaubten Heimsieg gegen die HSG Willstätt. Durch den mehr als möglichen sechsten Sieg in Folge hätte der VfL die HSG in der unglaublich eng zusammenliegenden Tabelle überholt, durch das hauchdünne 28:29 verharrt Waiblingen auf Platz 9 während Willstätt an die Tabellenspitze kletterte.
Trotz zweier schneller Kontertreffer von Niklas Leukert war es ein sehr holpriger Spielstart für die Gastgeber. Als Trainer Tim Baumgart nach bereits 12 Minuten seine erste Auszeit nahm lagen seine Schützlinge mit 2:5 im Rückstand. Die recht ordentliche Abwehrarbeit konnte die vielen Unzulänglichkeiten im Angriff nicht kompensieren. Danach lief es deutlich besser. Vor allem die Defensive mit dem wieder einmal glänzend aufgelegten Levin Stasch im Tor performte auf höchstem Niveau. Auch im Abschluss steigerten sich die Remstäler. Leukert traf weiterhin sicher und nachdem auch Rechtsaußen Sören Schmid nach drei Fahrkarten sein Visier besser eingestellt hatte, ging der VfL nach einem 4:0 Lauf sogar mit 11:9 in Führung. Mit einem leistungsgerechten 12:12 ging es schließlich in die Pause in einem doch sehr fehlerbehafteten Spiel.
In der zweiten Spielhälfte übernahmen die Tigers zusehends das Kommando. Stasch hielt Ball um Ball, der Willstätter Ilja Kosmirak war der einzige Gästespieler, dem in dieser Phase Treffer gelangen. Nach dem Ausfall von Nick Bischoff zeigte Martin Lübke eindrucksvoll, über welche Schusskraft er verfügt. Lübke traf von Halbrechts scheinbar nach Belieben und traf mit seinen ersten sieben Versuchen siebenmal ins gegnerische Tor. In der 41. Minute führte Waiblingen mit 5 Treffern Vorsprung und auch beim 24:20 durch Lion Haase in Minute 44 hatte der VfL alles im Griff. Doch wie aus dem Nichts klappte bei den Tigers überhaupt nichts mehr. Über alle Positionen fand der Gastgeber keine Lösungen. Über den Kreis funktionierte nichts, nachdem Lübke nicht mehr traf fehlte die Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Die HSG drehte die Begegnung komplett und machte aus dem 4-Tore Rückstand eine 3-Tore Führung. Doch noch war genügend Restspielzeit und Schmid beendete mit einem Abpraller die lange Torflaute. Tobi Maurer und Stasch mit einem Treffer ins verwaiste Tor sorgten für den 27:27 Ausgleich. Nach dem 28:28 und der letzten Auszeit hatte Waiblingen in der Schlussminute sogar die erneute Chance zur Führung und dem damit zumindest sicheren Punktgewinn. Doch der Wurf streifte am Gehäuse vorbei, ein durchaus möglicher Foulpfiff blieb aus. Den Gästen gelang hingegen in ihrem letzten Angriff ein 7-Meter Treffer. Die verbleibenden Sekunden verpufften ohne einen weiteren Wurf zum möglichen Punktgewinn, die bittere und unnötige 28:29 Niederlage war besiegelt.
Am kommenden Samstag hat der VfL ein weiteres Heimspiel. Um 20.15 Uhr gastiert die MTG Wangen in Waiblingen.
VfL Waiblingen: Stasch 1; Mayer, Bischoff 1, Schröder 1, Ader 1, E. Prasolov, Schönemann, Leukert 9/3, Haase 2, Lübke 7, Schmid 4, Maurer 2.
Von Frank Ader