Punkteteilung in letzter Sekunde: Steißlingen entreißt Waiblingen den Sieg

Regionalliga-Krimi endet 30:30 – Martin Lübke mit neun Treffern bester Schütze in
​Steißlingen.

Die Waiblingen Tigers mussten am gestrigen Samstagabend eine maximal bittere Pille schlucken. In einem hochspannenden Regionalliga-Duell gegen die TuS Steißlingen endete die Partie nach einer dramatischen Schlusssekunde mit einem 30:30 (15:15)-Unentschieden. Die Tigers wähnten sich bereits als Sieger, doch der Gastgeber glich quasi mit dem Schlusspfiff aus und verhinderte damit den doppelten Punktgewinn der Gäste.
​Das Spiel war über die gesamten 60 Minuten ein Spiegelbild der Ausgeglichenheit: Achtmal wechselte die Führung hin und her. Die höchste Führung im Spiel verbuchten die Tigers in der 16. Minute beim Stand von 7:10. Ansonsten pendelte der Spielstand zumeist in einem knappen Korridor von ein bis zwei Toren für die jeweilige Mannschaft.

​Herzschlagfinale und bittere Entscheidung:
​Die Waiblingen Tigers, die auf den krankheitsbedingt fehlenden Nick Bischoff verzichten mussten – dessen Vertreter Martin seine Sache aber gut machte –, lagen 40 Sekunden vor dem Ende in Führung. Martin Lübke, mit neun Feldtoren der erfolgreichste Schütze des Abends, hatte die Tigers mit 30:29 in Front gebracht.
​Die Hausherren nahmen bei Minute 59:36 ihre letzte Auszeit und setzten auf den siebten Feldspieler. Der Plan schien zunächst nicht aufzugehen: Der freistehende Wurf vom Kreis zehn Sekunden vor Schluss wurde von Tigers-Schlussmann Levin Stasch pariert, der mit insgesamt 13 Paraden einmal mehr ein starker Rückhalt war und beinahe zum Matchwinner avanciert wäre. Der Abpraller landete jedoch bei Evgeni Prasolov, der sofort zu Rechtsaußen Lars Behrlich spielte.
​Was dann folgte, war der Moment, der den Tigers die zwei sicheren Punkte entriss: Behrlichs sofortiger Rückpassversuch wurde abgefangen, und Steißlingen nutzte dies mit der Schlusssirene zum 30:30-Ausgleich.

​Tigers-Trainer Tim Baumgart machte seinem Schützling Lars Behrlich nach der emotionalen Achterbahnfahrt keinen großen Vorwurf. „Das ist natürlich maximal bitter und am meisten ärgert sich Lars selbst. Klar kann und sollte er das besser lösen und das tut natürlich weh, weil es die letzte Aktion war, aber wir haben davor unzählige viele Chancen gehabt, den Sack zuzumachen. Am Ende ist es vom Spielverlauf her ein gerechtes Ergebnis.“
​Positiv bewertete Baumgart die Leistung in der Defensive: „Wir sind mit einem neuen 5:1 Abwehrsystem gestartet, um vor allem die Räume von Niklas Russ einzudämmen. Die Jungs haben das hervorragend umgesetzt. David Schröder und Hannes Schönemann haben den Laden hinten zusammengehalten und ihre Sache sehr gut gemacht.“
​Nach diesem aufregenden Jahresabschluss freuen sich die Waiblingen Tigers nun auf die verdiente Weihnachtspause.

Martin Lübke (9), Niklas Leukert (8), Lars Berlich (3), Hannes Schönemann (3), Lion Haase (2), Lukas Ader (1), Tobias Maurer (1), Evgeni Prasolov (1), Sören Schmid (1), David Schröder (1), Leon Dotzauer, Holger Mayer, Levin Stasche, bevor es am 10. Januar bereits wieder in die nächste Partie geht.



Von Tim Baumgart