Spiel gewonnen

TIGER Girls müssen am Ende noch um den Heimsieg gegen die Handball-Luchse zittern

2. ALSCO Handball Bundesliga Frauen: VfL Waiblingen – HL Buchholz 08-Rosengarten 31:30 /

Amélie Herzog trifft nach der Pause acht Mal

Da war nach dem Schlusspfiff erst einmal Durchatmen bei den TIGERS und ihren Anhängern angesagt: Trotz zwischenzeitlicher Sechs-Tore-Führung musste der VfL am Ende nochmals zittern, bevor der knappe 31:30-Heimerfolg gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten in der 2. Alsco Handball Bundesliga Frauen unter Dach und Fach war. Im Angriff der TIGERS ragten Amélie Herzog und Laura Nagy heraus: Amélie kam erst im zweiten Durchgang in die Partie und traf acht Mal für den VfL. Laura war insbesondere in den Phasen mit engen Spielständen aus dem Rückraum erfolgreich und erzielte fünf Treffer. Auf der anderen Seite konnte Nantke Ackmann von der TIGERS-Defensive kaum gehalten werden. Die Kreisläuferin war mit sieben Toren beste Werferin bei den Gästen, die zum zweiten Mal in Folge eine knappe Auswärtsniederlage hinnehmen mussten.

Trotz einiger Ballunsicherheiten und Fehlwürfe fanden die TIGERS besser in die Begegnung. Nach zehn Minuten traf Samira Brand zur 5:2-Führung für den VfL, was den Gästetrainer Dubravko Prelcec schon früh zur ersten Auszeit veranlasste. Die zeigte zunächst jedoch kaum Wirkung. Die Partie blieb zwar weiterhin recht zerfahren, doch bis zur 17. Minute baute der VfL die Führung noch leicht aus (10:6). Die TIGERS-Torhüterin Sarah Nørregaard Thomsen war einmal mehr ein wichtiger Rückhalt, und im Angriff zwang der VfL die Defensive der Handball-Luchse immer wieder zu Abwehraktionen, die zu Strafwürfen und Zeitstrafen führten. Belén Gettwart verwandelte alle vier im ersten Durchgang verhängten Siebenmeter souverän. Dennoch riss der Faden im Waiblinger Spiel. Einfache Ballverluste brachten die Gäste vom Nordrand der Lüneburger Heide wieder zurück. Nach 24 Minuten mussten die TIGERS den Ausgleichstreffer zum 11:11 hinnehmen. Die HL hatten danach sogar die Chance auf die Führung, scheiterten jedoch freistehend. Der VfL fand wieder in die Spur und holte bis zum Pausenpfiff noch eine Drei-Tore-Führung heraus (15:12).

Beide Teams starteten mit viel Tordrang in den zweiten Durchgang. In weniger als drei Minuten fielen auf beiden Seiten jeweils drei Treffer. Doch danach dauerte es ebenfalls fast drei Minuten bis zum nächsten Treffer in der Rundsporthalle. Hüben wie drüben unterliefen den Angriffsreihen mehrere Ballverluste durch unsauberes Passspiel und technische Fehler. Neben Laura Nagy, die schon in der ersten Halbzeit mit präzisen Würfen den VfL immer wieder aus engen Spielsituationen herausholte, spielte sich nun die erst spät eingewechselte Amélie Herzog in den Vordergrund. Der französische Neuzugang der TIGERS traf drei Mal in Folge blitzsauber von der Rechtsaußenpositionen und übernahm anschließend auch erfolgreich das Siebenmeterwerfen. Die Gäste suchten ihr Glück in einer immer offensiveren Abwehrformation und nahmen phasenweise gleich zwei VfL-Spielerinnen in enge Deckung. Als die Linksaußenspielerin Romy Allgaier mit einem frechen Wurf ins kurze Eck zum 27:21 für die TIGERS traf, schien nach knapp 48 Minuten der berühmte Drops gelutscht, zumal Waiblingen siebeneinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff noch immer mit fünf Toren vorne lag (29:24). Es wurde aber doch nochmals eng. Der VfL ließ gute Chancen liegen und hatte mit einem Lattentreffer auch noch Pech, zudem wurde Maxime Luber nach einer Abwehraktion disqualifiziert. Die Gäste nutzten die Überzahl und kamen fünf Minuten vor dem Ende beim 29:27 wieder gefährlich auf. Als auch Amélie Herzog wenig später zum 31:28 traf, war der Sieg noch nicht ganz sicher eingetütet. Der Anschlusstreffer von Marla Mathwig zum 30:31 neun Sekunden vor dem Schlusspfiff kam, zum Glück aus Waiblinger Sicht, dann aber doch zu spät für die Handball-Luchse.

Am Ende feierte das Team von TIGERS-Trainer Michael Stettner einen knappen, unter dem Strich aber verdienten Heimerfolg. Für die nun kommende Aufwärtsaufgabe am Samstag beim Tabellenzweiten Füchse Berlin, der sich an diesem Wochenende beim 21:21 in Bremen den ersten Minuspunkt einhandelte, braucht es bei den TIGERS jedoch wieder eine über 60 Minuten konstantere Leistung, um etwas Zählbares aus der Hauptstadt mitbringen zu können.

VfL Waiblingen: Sarah Nørregaard Thomsen, Laura Hoke; Romy Allgaier (1), Isabel Toth, Belen Gettwart (7/5), Paula Hofer, Isabel Kattner (1), Samira Brand (1), Kimberly Gisa (1), Cosima Würdinger, Maxime Luber (3), Amélie Herzog (8/4), Laura Nagy (5), Maren Keil (3), Lara Eckhardt (1).

HL Buchholz 08-Rosengarten: Elina Döring, Anja Rossignoli; Finja Harms (2), Lotta Christiansen (3/1), Tine Hinz (3), Marla Matthwig (6/3), Stine Petersen, Jule Meisner (1), Franziska Fischer (1), Luzie Saul (1), Luisa Hinrichs (1), Selina Jopp (4), Malu Sperling (1), Nantke Ackmann (7).

Bericht: Frank Moser
Fotos: Heiko Potthoff | starkebilder.de