Erleichterung und gute Stimmung herrschten am Samstagabend im TIGER-Käfig Rundsporthalle: Die TIGER Girls feierten einen enorm wichtigen 29:22-Sieg gegen den Tabellennachbarn Werder Bremen. Trotz einer Reihe ausgelassener Torchancen setzten sich die TIGERS unter dem Strich recht sicher mit 29:22 Toren (13:9) durch und verbesserten sich dadurch auf den zehnten Tabellenplatz. Ein Wermutstropfen ist jedoch die Knöchelverletzung, die sich Isabel Kattner in der ersten Halbzeit zuzog, womit sich die Personalprobleme beim VfL weiter verstärken.
Beide Teams hatten schon vor der Partie Verletzungssorgen zu beklagen, entsprechend schwer taten sich in der Anfangsphase auch die beiden Offensiven gegen kampfstarke Abwehrreihen. Die Bremer Defensive stand sehr kompakt und machte es den TIGERS-Angreiferinnen entsprechend schwer. So lautete der Zwischenstand nach zehn Spielminuten lediglich 3:3. In der Folgezeit stand jedoch immer häufiger die Waiblinger Torhüterin Sarah Nørregaard Thomsen im Mittelpunkt des Geschehens. Mit mehreren Paraden verhalf sie dem TIGERS-Team, sich bis zur 16. Minute erstmals auf drei Tore abzusetzen (7:4). Doch der VfL sollte an diesem Abend auch immer wieder Phasen einstreuen, in denen beste Chancen nicht verwertet wurden. So schafften es die wacker kämpfenden Bremerinnen, deren Cheftrainer Timm Dietrich krankheitsbedingt nicht dabei war, immer wieder auf ein Tor heranzurücken. Nach 26 Minuten traf Chiara Thorn zum 9:10-Anschlusstreffer für Bremen. Doch die letzten Minuten bis zum Pausenpfiff gehörten wieder den TIGERS, trotz der Sprunggelenksverletzung von Isabel Kattner, die dem VfL nun voraussichtlich einige Wochen fehlen wird. Gestützt auf weitere Paraden von Sarah Thomsen und mit der Treffsicherheit von Laura Nagy, Maren Keil und Belen Gettwart, die alle sechs Waiblinger Strafwürfe sicher verwandelte, setzte sich der VfL bis zum Pausenpfiff noch auf 13:9 ab.
Sehr torreich gestaltete sich die Anfangsphase der zweiten Halbzeit. Waiblingen legte meist einen Treffer vor, Werder konterte jedoch ebenso erfolgreich im direkten Gegenzug. So lautete der Spielstand nach nur fünfeinhalb gespielten Minuten des zweiten Durchgangs bereits 17:14 für die TIGERS. Der weitere Spielverlauf vor den rund 350 Zuschauern in der Waiblinger Rundsporthalle ähnelte wieder dem der ersten Halbzeit. Das Team des Waiblinger Trainers Kai Freese zeigte insgesamt das variantenreichere Spiel und stand in der Abwehr weiterhin sehr kompakt. Doch vorne ließen die Tigers immer wieder gute Chancen liegen, so dass die Gäste aus der Hansestadt immer wieder heranrücken konnten. Madita Probst verkürzte nach 40 Minuten zum 18:20 für Bremen. Das letzte Drittel bestimmte dann jedoch der Gastgeber. Vorne traf die unermüdlich kämpfende Kreisläuferin Kimberly Gisa entweder selbst oder holte Strafwürfe heraus, die Belen Gettwart allesamt sicher verwandelte. Mit einem 6:1-Tore-Lauf innerhalb von acht Minuten zur 26:19-Führung erzwangen die Waiblingerinnen fünf Minuten vor dem Schlusspfiff die endgültige Entscheidung.
Mit dem am Ende recht klaren und verdienten 29:22-Sieg starteten die Waiblinger Tigers erfolgreich in den wichtigen Dezember, in dem noch zwei weitere Spiele gegen Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt auf dem Spielplan stehen: Am nächsten Samstag geht es für den VfL zum Auswärtsspiel bei der HSG Bad Wildungen, am 21. Dezember gastieren dann die HL Buchholz-Rosengarten in der Waiblinger Rundsporthalle.
Der Waiblinger Trainer Kai Freese war zum einen glücklich über den Sieg und zufrieden mit dem Auftritt seines Teams, das sich den Erfolg nach den bereits guten Leistungen gegen Berlin und beim Bergischen HC verdient hat. Andererseits haderte der VfL-Coach mit der Verletzung von Isabel Kattner. „Klar, andere Teams, so wie Bremen heute, haben auch mit Ausfällen zu kämpfen. Aber, auch wenn ich das Wort nicht mag, haben wir hier doch bislang ziemlich Pech in dieser Saison.“
VfL Waiblingen: Sarah Nørregaard Thomsen, Antonia Thurner; Vivienne Hildebrandt, Isabel Toth (2), Lena Siebert, Belen Gettwart (7/6), Isabel Kattner, Samira Brand (2), Annika Walz (1), Kimberly Gisa (3), Laura Nagy (7), Maren Keil (7).
Werder Bremen: Leonie Schumacher, Yasmin Friesen; Luca Schumacher, Madita Probst (2), Meike Becker (2), Mathilda Häberle, Anna Lena Bergmann (4), Emma Ruwe (4), Chiara Thorn (2), Luise Albert (3), Maria Birk, Elaine Rode (5/2).
Bericht von: Frank Moser