Kurpfalz

TIGERS-Defensive fehlt der Biss – Klare Niederlage in Ketsch

Die Luft war merklich draußen: Nachdem sich die TIGER Girls faktisch schon am vergangenen Wochenende den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga gesichert hatten, fehlte beim Auswärtsspiel in Ketsch vor allem in der Abwehr der notwendige Biss, um etwas Zählbares zu erreichen. Die abstiegsbedrohten Kurpfalzbären hingegen warfen alles rein, gewannen verdient mit 36:29 Toren (19:15) und sicherten sich damit den Relegationsplatz 12. 

Die Gastgeberinnen starteten vor den 450 Zuschauern, darunter auch viele TIGERS-Anhänger, sofort mit viel Tempo und Druck. Diesem setzte die Waiblingen Abwehr nur wenig entgegen. Bei allem zwar erkennbaren Bemühen der TGERS, mit einem weiteren Sieg auch die letzten theoretischen Abstiegszweifel zu beseitigen, fehlte dem VfL der letzte Biss und die Orientierung im Rückzugsverhalten. Immer wieder rissen die Kurpfalzbären die wenig stabile TIGERS-Defensive auseinander, auch die beiden VfL- Torhüterinnen bekamen in der Partie wenig Bälle zu fassen. Die TIGERS hielten vom Ergebnis her die erste Viertelstunde noch mit und führten durch den Treffer von Anica Müller sogar mit 9:8. Doch die Kurpfalzbären ließen sich dadurch nicht verunsichern und überrannten die VfL-Abwehr ein ums andere Mal, profitierten dabei auch teilweise von den aus TIGERS- Sicht nicht immer nachvollziehbaren Zeitstrafen und Strafwurfentscheidungen gegen den VfL. Aufgrund der deutlich höheren Einsatzbereitschaft und konsequenteren Chancenverwertung war die 19:15-Halbzeitführung für den Gastgeber jedoch absolut verdient.

Auch der zweite Durchgang brachte keine Veränderung der Rollenverteilung. Die Kurpfalzbären machten weiterhin viel Tempo und ließen sich auch durch eine Reihe technischer Fehler nicht aus dem Konzept bringen. Der VfL hatte im Angriff zwar auch gute Szenen. Vor allem Matilda Ehlert und Vanessa Nagler bissen sich immer wieder durch, Magdalena Probst traf von Linksaußen sehenswert. Doch in der Abwehr fanden die TIGERS nicht die richtigen Mittel gegen die unermüdlich anstürmenden Kurpfälzerinnen, bei denen vor allem Svenja Mann und Mireira Torras Pareira mit zusammen 20 Treffern überragten. Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff hatten die Kurpfalzbären den Vorsprung bereits auf sieben Tore ausgebaut (25:18). Die Waiblinger Ansätze, wie beim Zwischenstand von 21:25, das Spiel noch herumzureißen, wurden von den Gastgeberinnen schnell wieder im Keim erstickt. Spätestens nach dem Strafwurftreffer von Svenja Mann zum 30:22 eine Viertelstunde vor dem Ende war die Partie gelaufen. Immerhin gestalteten die TIGER Girls das letzte Viertel ausgeglichen, ohne den am Ende zurecht jubelnden Gegner nochmals ernsthaft zu gefährden.

Der VfL hatte sich im letzten Auswärtsspiel sicherlich mehr vorgenommen. Doch gegen einen wegen des vor der Partie noch möglichen Direktabstiegs hochmotivierten Gegner, fehlte den TIGERS vor allem in der Abwehr der Biss. Nun geht es im letzten Saisonspiel, bei dem eine ganze Riehe von Spielerinnen letztmals das TIGERS-Trikot tragen werden, sich in der Rundsporthalle mit einer ordentlichen Leistung gegen den Vizemeister HC Rödertal von seinem Publikum zu verabschieden.

Kurpfalz Bären: Katarina Longo, Johanna Wiethoff, Katrin Ruttinger; Svenja Mann (14/4), Sara Goudarzi, Katja Hinzmann (3), Gianina Bianco, Ina Scheffler (2), Mireia Torras Parera (6), Janneke Geigle, Amelie Möllmann (3), Viviane Schranz (1), Lena Sophie Stitzel (3), Rebecca Engelhardt (4), Katharina Hufschmidt. 

VfL Waiblingen: Svenja Wunsch, Celina Meißner; Vanessa Nagler (5), Magdalena Probst (6/2), Sarah Illi, Bea Keil, Matilda Ehlert (8), Samira Brand (1), Lara Beilschmied, Leonie Henkel (2), Laura Nagy (3), Anica Müller (1), Maxime Luber, Julia Herbst (3).

Bericht: Frank Moser