Vanessa Nagler

Die TIGERS-Kapitänin Vanessa Nagler beendet im Juni ihre lange und erfolgreiche Handballkarriere

Nach über 20 Jahren Handball möchte sich Nessi mehr Zeit für den Partner, die Familie, Freunde und Reisen nehmen

Nach über 20 Jahren hängt unsere TIGERS-Kapitänin Vanessa Nagler zum Saisonende 2023/2024 ihre Handballschuhe an den berühmten Nagel. „Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich noch eine weitere Saison dranhänge“, erläutert Nessi ihre Entscheidung. „Doch nach über 15 Jahren Handball auf hohem Niveau und dem dafür entsprechenden Aufwand sehe ich jetzt einfach die Zeit gekommen, einen Schnitt zu machen.“

Einfach sei ihr der Entschluss ganz gewiss nicht gefallen, doch für Nessi wurde es vor allem nach dem Abschluss ihres Studiums BWL/Immobilienwirtschaft an der DHBW immer schwieriger, den Leistungssport mit ihrem Vollzeitjob und der ohnehin schon wenigen Freizeit zu vereinbaren.

Vanessa ist es dabei wichtig, zu erwähnen, dass der gewählte Zeitpunkt für ihr Karriereende nichts mit der aktuellen sportlichen Situation der TIGER Girls in der 2. Handball-Bundesliga zu tun hat: „Ich habe die Entscheidung schon im Januar getroffen, als noch nicht klar war, wer in der kommenden Saison Trainer wird und wie der Kader personell aussieht.“

Vanessa Nagler, Jahrgang 1997, startete ihre Handballkarriere bereits bei den Minis der SV Remshalden und blieb ihrem Heimatverein während der gesamten Jugendspielzeit treu. Im Remshalden spielte sie zunächst in der Baden-Württemberg Oberliga (BWOL) und später in der A-Jugend-Bundesliga.

  „Ab 2009 war ich regelmäßig bei den HVW-Auswahl-Lehrgängen. Zur Vorbereitung auf die Länderpokalturniere verbrachte ich nahezu jedes Wochenende in Albstadt“, blickt Nessi zurück. „Als Highlight durften wir dann 2013 den Gewinn der Deutschen Meisterschaft feiern.“

Es sollten aber noch viele weitere Erfolge folgen, auf die Vanessa mit Freude und Dankbarkeit zurückblickt. In ihrem ersten Jahr als Aktive warf die Rückraumspielerin die Tore noch für die SV Remshalden. Zur Saison 2014/2015 folgte der Wechsel zum SC Korb, mit dem Vanessa die Aufstiege in die 3. Liga und schließlich in die 2. Bundesliga feiern durfte. Schon damals war Caren Hammer, die nach ihrem Karriereende im vergangenen Jahr die Kapitänsbinde an Nessi übergab, deren Mitspielerin und Freundin.

Die Saison als FSG Waiblingen/Korb eingerechnet, trägt Vanessa in der laufenden Saison nun schon das siebte Jahr in Folge das TIGERS-Trikot. Als Leistungsträgerin und Top-Torschützin war die Rückraumspielerin maßgeblich am größten sportlichen Vereinserfolg beteiligt: Die Rückkehr der Waiblingerinnen in die 1. Handball-Bundesliga der Frauen nach fast 40 Jahren. Der Empfang durch den Waiblinger Oberbürgermeister Sebastian Wolf inklusive dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Waiblingen war eine der Ehrungen, die Vanessa und ihre Teamkolleginnen dafür entgegen nehmen durften.

Weniger bekannt ist, dass Nessi auch für kurze Zeit Beachhandball-Nationalspielerin war. „2017 durfte ich mit der DHB-Auswahl an der EM 2017 in Kroatien teilnehmen. Allerdings hat mich eine üble Lebensmittelvergiftung flachgelegt. Daher sind die Erinnerungen daran nicht ganz so toll.“

Vanessa weiter: „Ich bin sehr dankbar für die vielen Begegnungen, Beteiligten, Mitspielerinnen sowie Trainerinnen und Trainer, die mich in meiner Entwicklung begleitet und gefördert haben und ohne die ich diese Erfolge und vielen schönen Momente nicht hätte erleben können. Allen voran danke ich natürlich meinen Eltern und auch meiner Schwester, die oft stundenlang mit im Auto saß, wenn wir zu Lehrgängen oder Spielen gefahren sind“, weiß Vanessa um die tolle Unterstützung durch ihre Familie, ohne die sie nicht so lange auf hohem Niveau hätte Handball spielen können.

Nicht nur auf dem Spielfeld strahlt Vanessa eine positive Energie und hohe Leistungs- und Einsatzbereitschaft aus. Auch daneben ist die sympathische Remshaldenerin ein wichtiges Bindeglied zwischen Team, Trainer und Vereinsverantwortlichen sowie ein Vorbild für den handballbegeisterten Nachwuchs.

Nessis Pläne nach dem Saisonende: „Ich möchte mir jetzt erst mal deutlich mehr Zeit für meinen Partner, meine Familie, meine Freunde und für Reisen nehmen. Ob es mich vielleicht schon in einem halben Jahr doch wieder in den Fingern juckt, weiß ich nicht. Jetzt will ich erst einmal der Mannschaft in den verbleibenden Spielen noch helfen, den Ligaverbleib zu sichern, dann beginnt für mich eine Art neuer Lebensabschnitt.“

LIEBE NESSI, WIR SAGEN BEREITS AN DIESER STELLE:

„HERZLICHEN DANK FÜR DEINEN JAHRELANGEN TOLEN EINSATZ FÜR DIE TIGERS UND DIE VIELEN SCHÖNEN MOMENTE, DIE WIR MIT DIR UND DEINEN TEAMKOLLEGINNEN ERLEBEN DURFTEN!“

Bericht: Frank Moser
Bilder: Heiko Potthoff | starkebilder.de