Nürtingen

TIGER Girls lassen in Nürtingen zu viele Chancen liegen

Handball, 2. Bundesliga, Frauen: TG Nürtingen – VfL Waiblingen 29:25  

schade – da war mehr drin für die TIGER Girls im Derby der 2. Handball-Bundesliga der Frauen in Nürtingen. Doch zu viele vergebene Chancen auf Waiblinger Seite sowie die überragende fünfzehnfache Torschützin Kerstin Foth von der TG sorgten für den 29:25-Heimsieg (15:12) des Gastgebers. 

Gegen den starken Nürtinger Rückraum erzielten die TIGERS mit der anfangs sehr offensiven 3:2:1-Abwehr nur Teilerfolge, denn die Nürtingerin Kerstin Foth, Führende der Zweitliga-Torschützenliste, war nicht zu halten. Der VfL lief daher von Beginn an einem Rückstand hinterher. Auch weil die TIGERS von den ersten drei Strafwürfen nur einen verwandelten. Foth erzielte nach vierzehneinhalb Minuten bereits ihren sechsten Treffer zur 8:3-Führung für die TG. Kurz davor hatte TIGER Girl Lea Grießer bereits ihre zweite Zeitstrafe kassiert und musste daher bei ihren Abwehraktionen vorsichtiger agieren.   

Nürtingen ging mit mehr Zug zum Tor, allerdings lud die TIGERS-Defensive nach Abstimmungsproblemen mit großen Abwehrlücken auch häufiger zum Torwerfen ein. Nach etwas mehr als 22 Minuten führte der Gastgeber schon mit 14:7. Das sah bis dahin nach einer klaren Sache für Nürtingen aus. Der TIGERS-Trainer Aleksandar Knezevic stellte seine Abwehr nun etwas defensiver ein und forderte offensichtlich mehr Aggressivität. Mit Erfolg: Das Nürtinger Spiel wurde zerfahrener. Die nach ihrer Schulterverletzung wieder zurückgekehrte Lena Klingler brachte zusammen mit Samira Brand und der besten Waiblinger Torschützin Maxime Luber (7/1) neuen Schwung in den Angriff der TIGER Girls. Zudem steigerte sich Celina Meißner im Waiblinger Kasten von Minute zu Minute. Die TIGERS verkürzten bis zum Pausenpfiff auf 12:15.   

Als Lena nach dem Wiederbeginn gleich zum 13:15 traf, keimte wieder Hoffnung auf. Doch durch zwei weitere vergebene Strafwürfe und insgesamt zu viele einfache Fehler sollte die Partie keine Wende zugunsten der TIGER Girls mehr bringen. Nürtingen zog wieder auf sechs Tore Vorsprung davon (23:17). Zwar kam der VfL mit großer Einsatzbereitschaft nochmals auf 23:25 heran, doch in den letzten sechs Minuten gingen dem schmalen TIGERS-Kader merklich die Kräfte und auch die Alternativen auf der Bank aus. Denn Lea Grießer musste nach ihrer dritten Zeitstrafe ebenso wie wenig später Vanessa Nagler nach einer Abwehraktion mit einer direkten roten Karte das Spielfeld verlassen. Zudem erhielt Vanessa auch noch die blaue Karte vom Schiedsrichtergespann Jan Lier und Manuel Lier, die einen Kommentar im Spielbericht sowie, laut DHB-Statuten, automatisch ein Spiel Sperre für die TIGERS-Kapitänin zur Folge hat. Die Entscheidung über die Aufhebung oder Verlängerung der Sperre trifft erst noch die spielleitende Stelle nach Sichtung des Kommentars und der Stellungnahmen beider Mannschaften dazu.

Die TG Nürtingen brachte den 29:25-Sieg letztlich sicher nach Hause, dank der überragenden Kerstin Foth und den besseren Wechselmöglichkeiten. Für die TIGER Girls steht nun am kommenden Samstag die sehr lange Reise zur wichtigen Partie beim TSV Nord Harrislee an. Mit der gleichen Einstellung wie in Nürtingen und einer besseren Trefferquote sollte der VfL dort zwei wichtige Punkte holen können.  

TG Nürtingen: Rena Keller, Christine Foth; Nina Fischer (2), Lisa Wieder, Lea Schuhknecht, Hanna Honig (4), Kerstin Foth (15/7), Lotta Gerstweiler, Maileen Seeger, Marie-Christine Beddies (3), Leonie Dreizler (2), Annika Distel (1), Lenya Treusch (2), Lea Walter. 

VfL Waiblingen: Svenja Wunsch, Celina Meißner; Vanessa Nagler (2/2), Magdalena Probst (2/1), Matilda Ehlert (3), Lena Klingler (2), Samira Brand (5), Kimberly Gisa, Leonie Henkel, Maxime Luber (7/1), Lea Grießer (3), Julia Herbst (1), Lara Eckhardt (nicht eingesetzt). 

Bericht: Frank Moser

Fotos: Tobias Baur