Celina Meissner

TIGER Girls atmen nach Sieg im Vier-Punkte-Spiel erst einmal auf 

Handball, 2. Bundesliga, Frauen: VfL Waiblingen – HSG Freiburg 26:21 

Es wirkte wie ein kleiner Befreiungsschlag: Mit viel Einsatzbereitschaft und Kampfgeist rangen unsere TIGER Grils am Samstagabend die HSG Freiburg mit 26:21 Toren (14:11) nieder. In einem von hoher Nervosität und einer Vielzahl vergebener Torchancen geprägten Partie stellten die TIGERS unter dem Strich die bessere Abwehr. Mit diesem wichtigen Sieg kann das von Personalsorgen geplagte Team des TIGERS-Trainers Aleksandar Knezevic erst einmal aufatmen. 

Schon wenige Minuten nach dem Anpfiff im TIGER-Käfig Rundsporthalle wurde deutlich, dass die knapp 400 Zuschauer keinen spielerischen Handballleckerbissen erwarten durften. Beiden Teams war die Nervosität angesichts der Tabellensituation anzumerken, auf beiden Seiten wurden leichte Ballverluste und erfolglose Torwürfe nahezu in Serie fabriziert. 

Es dauerte daher auch ganze sieben Minuten und neun Sekunden bis zum ersten Treffer der Partie durch TIGER-Girl Leonie Henkel. Die Gäste aus dem Breisgau verfügten über begrenzte Möglichkeiten gegen eine allerdings auch sehr kompakt stehende Waiblinger Abwehr. Da aber auch die TIGERS-Angreiferinnen beste Chancen liegen ließen, konterte die HSG Freiburg zur eigenen 3:1-Führung (10. Minute). Dann machte die Waiblinger Defensive jedoch wieder dicht und ließ weitere zehn Minuten keinen Gegentreffer zu. Die 7:3-Führung nach knapp 20 Minuten gab aber auch dem TIGERS-Team keine Sicherheit oder Souveränität. Denn beide Offensivreihen taten sich extrem schwer. In nahezu jedem Angriff drohte den beiden Teams das Zeitspiel und sie mussten unter Druck aus wenig aussichtsreichen Positionen abschließen. Das Spiel entwickelte sich zu einem klassischen Kellerduell, in dem der Kampf dominierte und die spielerischen Momente abfielen. Die TIGER Girls teilten sich mit Blick auf die dünne Personaldecke die Kräfte sinnvoll ein und verzichteten weitgehend auf das schnelle Tempogegenstoßspiel. Doch die Chancenverwertung war nicht die Stärke der TIGERS an diesem Abend. Freiburg glich mit viel Einsatz beim 11:11 nochmals aus, sah sich nach einem kleinen Sturmlauf des VfL zum Halbzeitpfiff jedoch wieder mit drei Toren im Rückstand (14:11).

Auch die zweite Halbzeit war von viel Kampf und wenigen spielerischen Glanzpunkten gekennzeichnet. Die TIGERS-Abwehr kämpfte mit einem starken Verbund um jeden Ball, versäumte es aber, diese Ballgewinne in eine höhere Führung umzumünzen. Die Fehlerquote bei den Torabschlüssen blieb weiterhin sehr hoch. Auch die beiden Schiedsrichter Nico Bärmann und Leon Bärmann prägten das Spiel mit der hohen Anzahl der verhängten und beiderseits nicht immer nachvollziehbaren Zeitstrafen und Siebenmeterpfiffen, die unter dem Strich jedoch beide Teams gleichermaßen trafen. Der Waiblinger Rückraum mit Vanessa Nagler, Mati Ehlert und Samira Brand musste aufgrund fehlender Wechselmöglichkeiten 60 Minuten lang immer wieder im Eins-gegen-Eins gegen die HSG-Abwehr anrennen. Über den Kreis lief gegen aufmerksame Freiburgerinnen weniger, dafür über die beiden Außenpositionen. Doch neben sehenswerten Treffern war hier die Trefferquote weiterhin unterdurchschnittlich. So mussten die TIGERS-Anhänger trotz der ständigen Führung ihres Teams mit ein bis drei Toren bis in die Schlussphase um dem so wichtigen Sieg bangen. Doch auch die rote Karte gegen Lea Grießer nach drei Zeitstrafen warf die TIGER Girls nicht mehr aus der Bahn. Am Ende jubelte der VfL über den mit einer großen Kampfbereitschaft errungenen 26:21-Sieg. 

Für TIGERS-Trainer Aleksandar Knezevic lag der Schlüssel in der Abwehrleistung seines Teams: „Es war das erwartete Spiel, das wir nur über die Einstellung und die Kampfbereitschaft gewinnen konnten. Was wir im Angriff an Chancen ausgelassen haben, wurde von der starken Abwehr und unseren Torhüterinnen ausgeglichen.“ 

Beides werden die TIGER Girls auch im anstehenden Derby bei der TG Nürtingen (Freitag, 27. Oktober, 20:00 Uhr) benötigen, um dort etwas Zählbares zu holen. 

VfL Waiblingen:   

Svenja Wunsch, Celina Meißner;   

Vanessa Nagler (6/1), Magdalena Probst (3/1), Matilda Ehlert (5), Samira Brand, Kimberly Gisa (2), Leonie Henkel (5), Maxime Luber (3), Lea Grießer (2), Lara Kuhn, Lara Beilschmied.  

HSG Freiburg:  

Debora D´Arca, Leonie Kuntz, Salomé Kuß;  

Marit Walz, Hannah Person (2), Johanna Kyei, Mira Faßbinder, Rebecca Dürr (1), Lina Hillenbrand (2), Saskia Probst (6), Julia von Kampen (1), Nelli Hautz (1), Simone Falk (6/6), Jessica Peter (2).  

Bericht: Frank Moser

Fotos: Heiko Potthoff | starkebilder.de